Überregional bedeutende Fledermaus-Winterquartiere im Kreis Lippe

 

Im Übergangsbereich zwischen dem aus klüftigen Kalksteinen gebildeten westlichen Eggevorland und dem aus Sandsteinen der Unteren Kreide gebildeten Gebirgszug der Egge befinden sich in enger räumlicher Nachbarschaft mehrere überregional bedeutende Fledermaus-Winterquartiere. Hierzu gehören die Hohlsteinhöhle als größte Höhle des Kreises Lippe, aber auch kleinere Höhlenbildungen wie Lukenloch, Kellerloch. Wenngleich seit längerem bekannt ist, dass auch in den Spalten des Steinbruches Silberort Fledermäuse überwintern, gibt es zur Bedeutung dieser nicht kontrollierbaren Quartiere keine weiteren Daten. Dies betrifft auch weitere in der Umgebung liegende, nur wenigen bekannte Spalten und Hohlraumbildungen.

Seit dem Jahr 2006 werden die begehbaren Fledermaus-Winterquartiere mit Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Lippe durch die ehrenamtliche Fledermausarbeitsgruppe der Biologischen Station Lippe in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Lippe (AGHKL) regelmäßig kontrolliert. Die Aussagekraft der Daten zur Entwicklung der Wintergemeinschaften ist jedoch begrenzt, da die Zahl der in nicht einsehbaren Spalten überwinternden kleineren und mittleren Fledermausarten bei optischen Kontrollen nicht einmal annähernd abschätzbar ist. 

Deshalb wurde in den Jahren 2011/2012 ergänzend ein von der Stiftung für die Natur Ravensbergund der Kurt-Lange Stiftung (Bielefeld) gefördertes Forschungsprojekt durchgeführt, bei dem folgende Fragekomplexe im Vordergrund standen:

 

Bedeutung der Fledermaus-Winterquartiere des Gebirgszuges

Wie groß sind die Überwinterungsgemeinschaften?
Wann findet die Besetzung der Quartiere statt?
Welche Arten nutzen die verschiedenen Quartiere?
Wie verändern sich die Besiedlungszahlen im Jahresverlauf?
Gibt es eine Abhängigkeit vom saisonalen Wetterverlauf oder mikroklimatischen Parametern in den Quartieren?

 

Bedeutung der Winter-Quartiere zu den Schwärmphasen der Fledermäuse im Herbst.

Zusammensetzung und Größe der Schwärmgemeinschaften
Erfolgt ein Austausch zwischen räumlich benachbarten Schwärmgemeinschaften?
Erfolgen auch im Sommerhalbjahr Einflüge in die Winterquartiere?

 

Monitoring der Fledermaus-Wintergemeinschaften

Seit dem Jahr 2006 werden aufbauend auf den Daten früherer Kartierer die optischen Kontrollen der Wintergemeinschaften fortgeführt, um einen Anhaltspunkt für die Bestandsentwicklung zu erhalten. 

 

Publikationen

Seit Dezember 2012 liegt der Projektbericht den fördernden Stiftungen vor. Auszüge wurden im November 2012 in den Lippischen Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde des Naturwissenschaftlichen Vereines für das Land Lippe  und im Jahr 2013  im 51. Jahresband des Naturwissenschaftlichen Vereins für Bielefeld und Umgegendveröffentlicht. 

 

  • Füller, M., A. Becker, A. Fölling und R. Reifenrath (2012): Die Höhlen im lippischen Eggevorland als Winterquartier für Fledermäuse. Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde 81, S. 258-283.
  • Fölling, A., Reifenrath, R., Becker, A., Füller, M. (2013): Zur Bedeutung der Höhlen im lippischen Eggevorland als Schwärmquartiere für Fledermäuse. Ber. Naturwiss. Verein für Bielefeld u. Umgegend 51, S. 142-155.

 

Danksagung

Wir danken der Stiftung für die Natur Ravensberg und der Kurt-Lange-Stiftung für die großzügige Finanzierung unseres Forschungsprojektes, dem Landesverband Lippe, insbesondere Herrn Forstdirektor Hans-Ulrich Braun und dem Kreis Lippe für die Erlaubnis die Untersuchungen durch führen zu dürfen, den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst in Lippe (AGHKL), insbesondere Uwe Feiert und Bernd Thesing, für vielfältige Unterstützung und den zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitern, die uns bei der Abwicklung des Projektes tatkräftig unterstützen.

 

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