Verbreitung des Großen Mausohres im Kreis Lippe

Aktuell sind nur im nördlichen Kreisgebiet 4 Wochenstuben bekannt. Möglicherweise spielt die Nähe zum wärmebegünstigten Weserraum hierbei eine besondere Rolle. 

Da die Art größere Dachböden bevorzugt, ist das Angebot geeigneter Wochenstubenquartiere begrenzt. Zwischen den drei größeren Wochenstuben scheint es zeitweilig zu einem Austausch zu kommen, da die Zahlen in den Wochenstuben sich z.T. sehr unterschiedlich entwickeln. 

Die größte in einer lippischen Wochenstube festgestellte Anzahl von Weibchen und Jungtieren lag im Jahr 2020 bei etwa 620 Individuen. Seitdem findet wieder eine gleichmäßigere Verteilung auf die 3 großen Quartiere statt. 

Die Konzentration zahlreicher Weibchen verdeutlicht die enorme Bedeutung dieser offensichtlich gut geeigneten Aufzuchtquartiere für die Erhaltung der Mausohrpopulation im Kreis Lippe insgesamt. Weitere Erläuterungen zur Betreuung eines dieser Quartiere finden Sie hier.

Aus dem nördlich angrenzenden Rintelner Raum wird berichtet, dass das Große Mausohr in den letzten Jahren auch kleinere Dachböden in “normalen” Wohnhäusern bezieht. Hier ist die sehr spät ausfliegende Art deutlich schwerer zu entdecken. 

Durch den Fang laktierender Weibchen im Bereich von Teutoburger Wald, Egge und Schwalenberger Wald gibt es Hinweise auf weitere Wochenstuben im Süden des Kreisgebietes. Diese könnten aber auch in den angrenzenden Kreisen Höxter und Paderborn liegen. 

 

Die größeren Winterquartiere des Großen Mausohres im Kreis Lippe liegen demgegenüber eher im Süden in den Steinbrüchen und Höhlen der Kreidekalke von Teutoburger Wald und Egge. 

Die weit über die Region hinausgehende Bedeutung der lippischen Winterquartiere wurde von uns in einem Forschungsprojekt näher untersucht. Abgesehen hiervon gibt es noch kleinere Quartiere bei denen nicht ganz klar ist, ob die dort angetroffenen Tiere diese Bereiche nur als Zwischenquartiere nutzen.

Die in der Karte dargestellten Einzelnachweise verdeutlichen zudem die Erfassungslücken. Gerade in den großen Waldgebieten im lippischen Südosten und im Zentrallippischen Höhenzug gibt es noch große Datendefizite. Die von dieser Art genutzten Jagdareale werden in der Verbreitungskarte deshalb nur ansatzweise abgebildet.

 

 

Logo Digital Park Gestaltung und Realisation dieser Internetseiten: Digital Park | neue medien