Zwergfledermaus im Kreis Lippe

Die Zwergfledermaus ist die häufigste Fledermausart im Kreis Lippe. Die Mehrzahl der bekannten Wochenstuben befindet sich an und in Gebäuden. Die Bandbreite reicht von Fachwerkbauten, Schuppen, Carports bis hin zu Hochhäusern und Tiefgaragen. Besiedelt werden Spaltenquartiere oft im Dachraum zwischen Isolationsschicht und Dachpfannen. Aber auch Rolladenkästen werden von Wochenstubengemeinschaften genutzt.

Die in der Regel nicht frei sichtbaren Fledermäuse verraten sich am ehesten durch Kotanheftungen im Anflugbereich oder herab rieselenden Kot unter den Quartieren. Viele Wochenstuben werden von den menschlichen "Mitbewohnern" erst beim Fund abgestürzter oder beim Quartierwechsel verlorener Jungtiere bemerkt.

Außerhalb der Fortpflanzungszeit werden Zwergfledermäuse auch regelmäßig in Fledermauskästen verschiedenster Bauart gefunden.

Wo sind die Zwerge im Winter?

Sehr spärlich sind die Daten zu den Winterquartieren. Da die Fledermäuse im Winterquartier kaum aktiv sind und auch nicht durch ihren Stoffwechsel auffallen, erfolgen die meisten Nachweise eher zufällig. Meist handelt es sich um Einzelfunde. Lediglich in der Burg Sternborg und einem Wohnhaus im Extertal wurden im Winter größere Ansammlungen (6-15 Tiere) gefunden. In den lippischen Höhlen wurden bei den Winterkontrollen keine Zwergfledermäuse festgestellt, sind hier aber aufgrund der Vorliebe für enge Spalten auch kaum nachzuweisen.

Angesichts der Häufigkeit der Art ist klar, dass wir nicht einmal ansatzweise eine Vorstellung von der Nutzung und Bedeutung geeigneter Winterquartiere haben. Ein Zufallsfund eines mehrere 100 Tiere umfassenden Winterquartieres in einem Gebäude in Bielefeld deutet daraufhin, dass es auch bei dieser Art zu größeren Ansammlungen kommen kann. Dies ist auch für die Nikolei Kirche in Lemo belegt, wo hinter den Altarbildern im Winter "um 100" Tiere gefunden wurden (Goethe 1955). Seitdem die Kircheninnenräume beheizt werden, scheiden sie als Winterquartier aus.

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