Besondere Beobachtungen des Jahres 2010
Sensationeller Fund der Feldgrille
Weitab von ihren nächsten Vorkommen im Bereich der Senne wurde im äußersten lippischen Südosten bei Lügde über Muschelkalk eine kleine Population der Feldgrille entdeckt. Ursprünglich auf die warmen Sandböden beschränkt, breitet sich die Art in der Region zunehmend aus. Nähere Informationen erhalten Sie hier.
Neue Nachweise des Eremiten
Im NSG Externsteine wurden zusätzlich zu den bekannten Vorkommen neue Brutbäume des Eremiten, einer äißerst seltenen Käferart gefunden. Warum dieser Käfer so heißt und weshalb er aktuell vom Aussterben bedroht ist, erfahren Sie hier.
Ein bemerkenswerter Pilzfund
In einem Gehölzstreifen bei Dalborn entdeckte Holger Sonnenburg im Februar 2011 eine Gruppe des Scharlachroten Kelchbecherlings (Sarcoscypha coccinea) unter einem Weißdornstrauch. Dieser auffallende Schlauchpilz ist nur im Winter und zeitigen Frühjahr zur Schneeschmelze zu finden. Die Pilze hatten einen Durchmesser von 1,5 bis 4 cm. Für die Region Ostwestfalen-Lippe ist dies laut AG Mykologie Bielefeld der erste Nachweis überhaupt. In Nordrhein-Westfalen gilt die Art als stark gefährdet. Hinweise auf weitere Vorkommen dieser auffälligen Art nimmt die Biologische Station Lippe gerne entgegen.
Rostbinden im Hiddeser Bent
Im NSG "Donoperteich - Hiddeser Bent" konnte Holger Sonnenburg im August 2010 gleich eine ganze Anzahl von Rostbinden beobachten. Die Schmetterlinge besuchten die Glockenheideblüten im Hochmoorbereich. Bemerkenswert ist, dass in diesem Lebensraum keine der in der Literatur genannten Nahrungspflanzen der Raupen (z.B. Silbergras oder Schafschwingel) vorkommt. Die Tiere können aus der Senne eingeflogen sein (mindestens 6,5 km). Überraschend ist jedoch, dass es sich um mindestens 6-8 Individuen handelte. Im nächsten Jahr soll nun versucht werden zu klären, ob die Art sich evtl. im Moor vermehrt und welche Raupennahrung in Frage kommt (Pfeifengras?). Die Rostbinde wird in der "Schmetterlingsfauna von Ostwestfalen-Lippe" (Pähler & Dudler 2010) für das Weserbergland (NRW-Teil) als verschollen angegeben