Erstnachweis eines Eistauchers

Mit der Sichtung eines Eistauchers (Gavia immer) auf einer ehemaligen Sandabgrabung in Lage ist im Kreis Lippe ein überraschender ornithologischer Erstnachweis gelungen. Der Vogel wurde am 28. Dezember 2024 durch den Ornithologen Thomas Garczorz entdeckt und verweilt seitdem auf dem Gewässer.
 

Verbreitung und Lebensraum 

Das Hauptverbreitungsgebiet des Eistauchers liegt in der nördlichen Region von Kanada und Alaska. Er bevorzugt tiefe Seen und Buchten in der arktischen Tundra und Taiga. Abseits des Hauptverbreitungs-gebietes gibt es eine kleine europäische Population von etwa 300 Individuen auf Island. Während der Wintermonate halten sich die Tiere überwiegend auf dem Atlantik und der Nordsee auf. In Deutschland sind sie äußerst seltene Wintergäste, die man am ehesten an der Nordseeküste antreffen kann. Sichtungen im Binnenland sind selten und meist auf kurzweilige Abweichungen im Zugverhalten zurückzuführen.
 

Biologische Angepasstheit

Der Eistaucher, der momentan statt des Atlantiks eine lippische Sandgrube bevorzugt, scheint sich wohlzufühlen. Von ortsansässigen Ornithologen konnte der Vogel wiederholt beider erfolgreichen Jagd von Flusskrebsen beobachtet werden. Mit einer Körpergröße von etwa 70 bis 90 Zentimetern wirkt er groß und kräftig wie ein Kormoran, ist aber an seinem markanten, dolchförmigen Schnabel gut zu erkennen. Unter Wasser zeigt sich seine Angepasstheit an seinen eigentlichen Lebensraum und das Jagdverhalten. Er kann bis zu 60 Meter tief tauchen bei bis zu drei Minuten Tauchzeit. Die roten Augen des Vogels verbessern die Sichtverhältnisse unter Wasser und seine großen Schwimmfüße ermöglichen effiziente Jagdmanöver.Eine Besonderheit des Eistauchers sind seine zum Teil schwereren Knochen, die im Gegensatz zu den hohlen Knochen der meisten Vögel stehen. Sie verleihen dem Tier das nötige Gewicht für ein effektives Tauchen, erschweren jedoch das Abheben und Fliegen. Um in die Luft zu starten, benötigt der Vogel eine ausreichend große Wasserfläche, um wie auf einer „Startbahn“ Anlauf nehmen zu können. Sie flattern eine Weile auf dem Wasser herum
und gleiten, bevor sie in die Luft abheben können.
 

Loonie

Der Eistaucher trägt im Englischen die Bezeichnung „Common Loon“ und wird
umgangssprachlich in Nordamerika oft als „Loonie“ bezeichnet. Diese Verbindung spiegelt sich auch in der kanadischen 1-Dollar-Münze wider, die seit 1987 den Eistaucher auf ihrer Rückseite zeigt. Aufgrund dieser Abbildung erhielt die Münze den Spitznamen „Loonie“.

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