Usutu-Virus

Das Usutu-Virus wurde erstmals im Jahr 2010 in Deutschland nachgewiesen. Es handelt sich um ein Virus, das hauptsächlich Vögel, insbesondere Amseln, befällt und dort zu massiven Bestandsverlusten führen kann. Das Virus stammt ursprünglich aus Afrika und wird von Stechmücken übertragen. Anhand der Untersuchungsergebnisse einer toten Amsel zeigt, wurde das Virus auch in Lippe nachgewiesen!

Vermutlich haben Zugvögel das Virus  eingeschleppt. Spätestens seit Mitte der neunziger Jahre sorgt das Virus in Europa für kleinere, wiederkehrende Ausbrüche unter Vögeln, die oft mit einem Amselsterben einhergehen.

Das Usutu-Virus betrifft eine Vielzahl von Vogelarten, wobei einige besonders anfällig sind. Zu den am häufigsten betroffenen Arten zählen:

 

                      - Amsel (Turdus merula)

                      - Buchfink (Fringilla coelebs)

                      - Kohlmeise (Parus major)

                      - Elster (Pica pica)

                      - Grünfink (Chloris chloris)

                      - Sperlinge (Passer spp.)

 

Neben diesen Arten können auch andere Vogelarten infiziert werden, jedoch zeigen sie häufig mildere Symptome oder bleiben asymptomatisch. Die Auswirkungen des Usutu-Virus auf die Vogelpopulationen variieren und können regional unterschiedlich sein. Die Überwachung der betroffenen Arten ist entscheidend, um den Gesundheitszustand der heimischen Vogelwelt zu beurteilen.

 

Die Häufung von Usutu-Virus-Fällen zu bestimmten Jahreszeiten hängt vor allem mit den Lebenszyklen der Stechmücken und den Verhaltensweisen der Vögel zusammen. Hier sind die Hauptgründe:

  1. Mückenpopulationen: Das Usutu-Virus wird hauptsächlich von Stechmücken übertragen. Diese Mücken sind in den warmen Monaten aktiver und ihre Populationen nehmen in der Regel im Frühling und Sommer zu. Daher steigt in dieser Zeit die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung des Virus auf Vögel.

  2. Vogelzug: Viele Vogelarten ziehen saisonal. Im Frühling kehren Zugvögel in ihre Brutgebiete zurück, was die Möglichkeit erhöht, dass sie mit infizierten Mücken in Kontakt kommen. Besonders betroffen sind oft Arten, die in diesen Monaten große Populationen aufweisen.

  3. Dichte der Vogelpopulationen: In der Fortpflanzungszeit sind viele Vogelarten in ihren Brutgebieten stärker konzentriert. Eine höhere Dichte an Vögeln kann die Übertragungsrate des Virus erhöhen, da infizierte Vögel leichter auf andere Vögel treffen.

  4. Stressfaktoren: In der Fortpflanzungszeit sind Vögel zusätzlichen Stressfaktoren ausgesetzt, wie Nahrungsmangel oder Habitatverlust, was ihre Immunabwehr schwächen und sie anfälliger für Infektionen machen kann.

Die Kombination dieser Faktoren führt dazu, dass in den warmen Monaten und während der Zugzeiten eine höhere Anzahl von Usutu-Fällen beobachtet wird. In den Jahren 2018und 2020 gab es einen massiven deutschlandweiten Ausbruch. Auch aktuell ist das Usutu-Virus offenbar wieder sehr aktiv in Deutschland.

 

Hinweis

Obwohl nach aktuellem Wissenstand keine Infektionsgefahr von den Vögeln ausgeht, werden zum Hantieren mit toten Vögeln das Verwenden von Handschuhen oder einer umgestülpten Plastiktüte sowie eine anschließende Händereinigung empfohlen.

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