Sanierung: Mausohrwochenstube der Kirche in Hillentrup

 

Kaum eine andere Fledermaus ist bei uns so auf den Menschen angewiesen, wie das Große Mausohr. Diese Art benötigt zur Aufzucht ihrer Jungtiere warme Dachböden mit ausreichendem Platz für Flugmanöver und verschiedenen Hangplätzen mit unterschiedlichem Klima. Durch energetische Sanierungen und den modernen Dachausbau nimmt die Zahl geeigneter Quartiere jedoch stetig ab.

In guten Quartieren kommen zur Zeit der Jungenaufzucht kopfstarke Weibchengruppen zusammen. Eine der 5 derzeit bekannten Wochenstuben des Großen Mausohres im Kreis Lippe befindet sich in der Kirche in Hillentrup. Auf dem Dachraum über dem Kirchenschiff lebt ab Mai bis in den Juli hinein eine etwa 200 Individuen umfassende Mutter-Kindgemeinschaft. Die standortreuen Mausohren nutzen sie über viele Jahre nicht nur dasselbe Quartier sondern oft auch die bevorzugten Hangplätze. Zur Zeit der Jungenaufzucht haben die Weibchen einen erhöhten Nahrungsbedarf. Gejagt werden überwiegend Laufkäfer, die in den Wäldern der Umgebung erbeutet werden. Verdaut wird am Hangplatz. Und da kann sich über die Jahre so einiges ansammeln.

Das Problem

Im Jahr 2005 gab es Beschwerden wegen des "von der Decke auf die Kirchenbänke" herabrieselnden Fledermauskotes.

Im Sinn eines konfliktfreien Zusammenlebens von Kirchenbesuchern und Fledermäusen wurden in einer Gemeinschaftsaktion von NABU Doerentrup, der Kirchengemeinde Hillentrup und der Fledermaus AG der Biologischen Station Lippe die Hinterlassenschaften mehrerer Fledermausgenerationen aus dem Dachboden heraus geschafft.

Am Ende wurden rund 40 Müllsäcke voller Fledermauskot - im übrigen ein wertvoller Dünger - auf dem Hof Mühlenmeier "entsorgt" und anschließend eine Folie eingezogen, so dass in Zukunft Fledermäuse und Menschen, ohne einander zu stören, gemeinsam die Kirche nutzen können.

Ursachenforschung

In den Sommern 2019 und 2020 gab es wieder Hinweise, dass bei der Reinigung des Kirchraumes "regelmäßig" Fledermauskot gefunden werde und erste Forderungen nach einer grundlegenden Sanierung des Dachbodens.

Trotzdem nahmen wir dies zum Anlass, 15 Jahre nach der letzten Reinigung des Dachbodens im September 2020 mit unsere Freiwilligen im FÖJ und BFD erneut den Dachboden zu reinigen. Rund 5 volle Müllsäcke Kot in 15 Jahren erscheint schon recht viel. Trotzdem deuten die Zählungen der Wochenstubengemeinschaft auf eine Verringerung der Koloniegröße hin. Mit maximal 190 Großen Mausohren sind wir von von den Größenordnungen um das Jahr 2005 mit mehr als 350 Tieren aktuell leider weit entfernt.

 

Danksagung

Wir danken der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Hillentrup und ihren Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit und für ihr Verständnis für ihre Untermieter und hoffen, dass die Mausohrwochenstube langfristig ungestört bleibt..

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