Brandmäuse im Kreis Lippe

Brandmäuse (Apodemus agrarius) sind mit der schwarzen Rückenzeichnung in Kombination mit der rotbraunen Felloberseite in unserer Region unverwechselbar. Sie zählen zu den Langschwanzmäusen. Die Tiere sind oft vorwiegend tag- und dämmerungsaktiv. Da sie zudem oft nur wenig Scheu zeigen, lassen sie sich dort, wo sie vorkommen, gut beobachten. Mit Einzug der kalten Jahreszeit treten Brandmäuse vermehrt in Hoflagen und Gebäuden auf.

Die Westgrenze des von Mitteleuropa bis Ostasien reichenden Verbreitungsgebietes verläuft mitten durch den Kreis Lippe. Wohl deshalb ist dieses hübsche Tier bisher vielen Lippern unbekannt geblieben. Allerdings gibt es zunehmende Hinweuise auf eine nordwestlich gerichtete Ausbreitung der Art. Mehrere Meldungen im Jahr 2014 waren für uns Anlass einmal genauer hin zu schauen und den Verlauf der Verbreitungsgrenze zu überprüfen.

Nach einem Zeitungsaufruf am 13.12.2014 in der Lippischen Landeszeitung erhielten wir 22 Hinweise zu aktuellen Vorkommen im Kreis Lippe. Wenig überraschend handelte es sich bei einem Großteil der Funde um in Fallen gefangene oder aber von Katzen erlegte Mäuse. Dabei wurde deutlich, dass die Brandmaus ihr Verbreitungsgebiet in das nordwestliche lippische Bergland ausgedehnt hat. Auch das aktuelle Verbreitungsbild der Art im Atlas der Säugetiere Westfalens  bestätigt die Expansion nach Nordwesten. Warum die Art im Ostmünsterland, südlich des Teutoburger Waldes bis jetzt fehlt, ist unklar.

Literatur

H. Sonnenburg und M. Füller (2020): An der Grenze - Brandmäuse in Lippe. Heimatland Lippe 2020, S. 116. Download pdf-Dokument.

Logo Digital Park Gestaltung und Realisation dieser Internetseiten: Digital Park | neue medien