Exkursionsbericht
Zu der abendlichen Wanderung durch die Wistinghauser Senne, die in Kooperation mit dem Naturwissenschaftlichen Verein Bielefeld stattgefunden hat, trafen sich trotz der späten Uhrzeit 20 Personen. Nach einem kurzen Fußmarsch an den Weidekoppeln des Beweidungsprojektes angekommen, wurde die kulturhistorische Nutzung des Gebietes und die Entwicklung seit Beginn des Beweidungsprojektes erläutert. Durch Einsatz von Schottischen Hochlandrindern, Exmoorponys und Ziegen als Landschaftspfleger hat sich das Landschaftsbild, unterstützt durch forstliche Maßnahmen, von einem dunklen dichten Nadelforst hin zu einem lichten Wald aus Eichen, Birken und Kiefern entwickelt. Diese strukturreiche halboffene Landschaft bietet eine Vielzahl von Tieren einen geeigneten Lebensraum. Durch Umgestaltung des Waldes hat sich im Verlauf des Projektes hier sogar der Ziegenmelker wieder als Brutvogel angesiedelt.
„Quäck Quäck“ – pünktlich zur Dämmerung meldeten sich zwei Waldschnepfen die über die Köpfe der Teilnehmer hinwegflogen. Nur kurze Zeit später war aus der Ferne dann ein leises schnurren zu hören, konnte das wirklich schon ein Ziegenmelker sein? Stille…der Vogel war nicht mehr zu hören. Nach einer kurzen Pause dann ein verhaltenes, später ausdauerndes monotones Schnurren „errr-örrr-errr-örrr...“ zu hören, welches die Anwesenheit des Ziegenmelkers verrät. Nach einiger Zeit wechselte der Ziegenmelker den Standort und war nun in direkter Nähe zum Wanderweg zu hören. Die Exkursionsteilnehmer hatten das Glück, den sonst so heimlichen Ziegenmelker auf einem Kiefernast sitzend zu beobachten.
Insgesamt zeigten sich die Ziegenmelker ausgesprochen singfreudig und begeisterten die Teilnehmer über 1,5 Stunden mit seinen eigentümlichen Lauten. Im Licht des Mondes konnten sogar mehrfach Balzflüge zwischen Männchen und Weibchen samt „Flügelklatschen“ beobachtet werden. Für alle Teilnehmer eine tolle Gelegenheit diesen besonderen Vogel näher kennenzulernen.
In den kurzen Gesangspausen konnten außerdem eine späte singende Heidelerche und vom Kamm des Teutoburger Waldes die leisen Rufe des Uhus vernommen werden. Auf dem Rückweg verabschiedete ein singender Ziegenmelker nahe des Parkplatzes dann die letzten Teilnehmer, bevor es zu später Stunde ins Bett ging.